Groundforce Hydraulikstützen im Brückenbau bei der Wittfeld GmbH in Hamburg

30 Apr

Bei zahlreichen Tiefbauprojekten sind die leuchtend gelben Hydraulik­aussteifungen von Groundforce mittlerweile ein gewohntes Bild. Die Verwendung von Groundforce-Komponenten im Brückenbau ist dagegen noch ein eher ungewohnter Anblick, der zurzeit bei der Erneuerung der S-Bahnbrücke am Bullerdeich in Hamburg durch die Wittfeld GmbH zu beobachten ist.

Ab 2020 werden im Rahmen eines umfangreichen Sanierungsprogramms die Brücken „Bille“, „Billhorner Deich“ und „Bullerdeich“ auf der S-Bahnstrecke zwischen Berliner Tor und Rothenburgsort modernisiert und teilweise erneuert. Bei dem Bauwerk am Bullerdeich, das bereits 1903 in Dienst gestellt wurde, werden zunächst Großbohrpfähle hinter den vorhandenen Fundamenten eingesetzt, die als neues Fundament für eine vorläufige Hilfsbrücke dienen. Der Verkehr kann so zunächst ungehindert weiterfließen, bis im Frühjahr 2022 der Einbau der neuen Brücke erfolgt.

Bei den vorbereitenden Arbeiten am Bullerdeich musste die vorhandene Rückverankerung der Fundamente zunächst abgetrennt werden. Um die vorhandenen Lasten sicher abzutragen, war eine massive Aussteifung der Brückenköpfe nötig. Wie Kai Büchner, Projektleiter Ingenieurbau bei Wittfeld erläutert, hätten bei einer konventionellen Aussteifung mit Stahlrohren aber zusätzlich noch acht Fundamente betoniert werden müssen, um die Rohre von unten zu stützen.

„Bei den Arbeiten an der S-Bahnbrücke ist der Faktor Zeit die wichtigste Größe überhaupt. Da unsere Kollegen in Oberhausen vor Kurzem beim Emscher Projekt sehr gute Erfahrungen mit den Hydrauliksteifen von Groundforce gemacht hatten, war der Einsatz von hydraulischen Bauteilen aus meiner Sicht eine vielversprechende und unproblematische Lösung. Die Montage der vier Steifen vom Typ MP150 HD mit einer Einbaulänge zwischen 15,55 m und 16,70 m war dann auch, wie erwartet, in nur anderthalb Tagen erledigt. Ein konventioneller Stahlbau hätte im Vergleich dazu gut eine Woche gedauert.“

Jan Borgmann vom Vertrieb bei Groundforce sieht neben den erheblich kürzeren Ein- und Ausbauzeiten noch zusätzliche Vorteile des Groundforce Hydrauliksystems. Er meint:

„Gerade beim Brückenbau, der bei unserer dichten Infrastruktur fast ausschließlich unter Zeitdruck und erheblichen Auflagen durch Behörden und Auftraggeber erfolgt, hat das Thema Sicherheit einen besonderen Stellenwert. Mit dem Einbau unserer Lastmess-Bolzen konnten wir für das Projekt Bullerdeich eine kontinuierliche Lastüberwachung in Echtzeit anbieten. Wenn der Kunde es wünscht, bietet eine zusätzliche mechanische Verriegelung der Steifen einen noch höheren Grad der Absicherung, obwohl wir davon ausgehen, dass diese zusätzliche Maßnahme nicht wirklich erforderlich ist.“

Bereits 2018 stellte die FAZ*) in dem Bericht “Das sind Deutschlands kaputte Brücken“ den enormen Erneuerungsbedarf bei deutschen Brücken­bau­werken fest. Demnach war bereits zu diesem Zeitpunkt jede achte Straßenbrücke in Deutschland sanierungsbedürftig. Nach einem Bericht der Verkehrsrund­schau**) vom 8. Januar 2020 kann man nach Angaben der Bundesregierung zurzeit davon ausgehen, dass von den 39.700 Straßenbrücken in Deutschland mindestens 2506 Bauwerke dringend sanierungsbedürftig sind. Der Finanzbedarf für die Erneuerungsarbeiten wird bis 2030 auf ca. 9,3 Milliarden Euro geschätzt. Ähnlich dramatisch stellt sich die Situation im Bahnverkehr dar. Der Tagesspiegel***) ging im letzten Jahr davon aus, dass fast jede zweite der 25.710 Eisenbahnbrücken stark überaltert ist und dringend modernisiert werden müsste.

Groundforce General Manager Nedim Cetin sieht mit dem Projekt Bullerdeich einen weiteren Schritt in ein neues Marktsegment, das neben gewaltigen Aufgaben aber auch enorme Potential für die Bauindustrie bereithält.

„Mit unseren hydraulischen Aussteifungen und Gurtungen und dem Knowhow aus zahlreichen kleinen und großen Projekten können wir im Hinblick auf zeitliche Abläufe und technische Sicherheit Lösungen anbieten, die gerade auch im Brückenbau erhebliche Vorteile im Vergleich zu konventionellen Vorgehensweisen bieten,“ meint Nedim Cetin.

  

Quellangaben:

FAZ*)

Verkehrsrundschau**)

Tagesspiegel***)

 

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